Überwindung des Proximity Bias am hybriden Arbeitsplatz

Maximilian
2 min

Nach Jahren der Pandemie hat sich das hybride Arbeitsmodell in vielen Unternehmen als neuer Standard durchgesetzt. Mitarbeitende befinden sich mal im Homeoffice, mal im Büro. Was grundsätzlich mehr Flexibilität bringt, kann aber auch Nachteile haben. Viele Mitarbeitende haben das Gefühl, dass Kolleg:innen vor Ort womöglich bevorzugt werden. Hier spricht man von einem „Proximity Bias”. Aber gibt es ihn? Und wenn ja, wie lässt er sich verhindern?

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Proximity Bias beschreibt eine kognitive Verzerrung, bei der nahestehende Personen von uns bevorzugt behandelt werden.
  • Am hybriden Arbeitsplatz kann es durch den Wechsel zwischen Homeoffice & Office zum selben Effekt kommen.  
  • Dabei haben Mitarbeitende das Gefühl, dass Kolleg:innen, die öfter im Büro arbeiten, von Teamleiter:innen „bevorzugt” werden.
  • Durch Schulungen, den Aufbau einer starken Unternehmenskultur & aktives Feedback, lässt sich dieser Effekt minimieren.  

Was ist ein Proximity Bias?

Der sogenannten Proximity Bias ist eine unterbewusste kognitive Verzerrung und beschreibt eine Urteilsverzerrung, bei der wir diejenigen, die uns näherstehen, bevorzugt behandeln. Auf den Arbeitsplatz bezogen bedeutet diese Verzerrung, dass Mitarbeitende, die öfter im Büro sind von Vorgesetzten oder dem Rest des Teams bevorzugt werden oder „bessere” Arbeitskräfte sind.  

Ersteres ist ein ganz natürlicher Prozess und muss nicht zwangsläufig etwas Schlechtes sein. Negativ wird es erst, wenn der Proximity Bias die Unternehmenskultur und die Zusammenarbeit des Teams beeinflusst. Um die Gleichstellung und Vielfalt im Unternehmen zu wahren, sollte unbedingt auf dieses Problem geachtet werden.  

Proximity Bias & Hybrid Work

Besondere Aufmerksamkeit bekam das Thema am Arbeitsplatz durch die vermehrte Einführung hybriden Arbeitens. So können sich viele Mitarbeitende, die öfter im Homeoffice arbeiten, sich von Entscheidungsprozessen ausgeschlossen fühlen, da die Kolleg:innen im Büro bei Entscheidungen mehr einbezogen werden.  

So herrscht bei 44 % der Befragten einer aktuellen Studie von Owl-Labs die Angst vor, dass ihnen durch die Arbeit im Homeoffice berufliche Chancen entgehen würden. Außerdem glauben 56 %, dass Mitarbeitenden im Büro mehr Vertrauen geschenkt werden würde.

Außerdem ist das Homeoffice trotz zahlreicher Studien immer noch als Ort von geringerer Produktivität angesehen. Der Irrglaube, Mitarbeitende wären nur im Office produktiv gehört also zu diesem Bias dazu.  

Was können Unternehmen & Mitarbeitende gegen einen Proximity Bias tun?

Damit eine solche Wahrnehmung im Unternehmen gar nicht erst entsteht, ist es wichtig schon bei der Einführung und dem Eingewöhnungsprozess von Hybrid Work darauf zu achten und aktiv zu handeln.

Hybrides Arbeiten mit Struktur versehen

Das hybride Arbeitsmodell ist kein Selbstläufer, sondern vielmehr ein andauernder Prozess. Vor allem für Mitarbeitende, die zum ersten Mal in einem solchen Umfeld arbeiten, kann der Proximity Bias schnell einsetzen. Daher sollte schon das Onboarding neuer Mitarbeitenden hybrid sein. So kann von Anfang an eine Bindung zum Team und zum Team Lead aufgebaut werden.  

Regelmäßige online bzw. hybride Events und Meetings fördern diese Entwicklung und lässt die Integration in das Unternehmen gelingen.  


Aktive Feedback-Kultur aufbauen

Wie erkennt man einen Proximity Bias im Unternehmen? Hier heißt es: Mitarbeitende aktiv fragen. Anonyme Umfragen durch die HR-Abteilung und regelmäßige Check-Ins mit den Teamleads können die Gefühlslage von Mitarbeitenden einfangen. Schließlich ist es im Sinne des Unternehmens, Gleichstellung und Inklusion zu fördern und die Mitarbeitenden an die Unternehmenskultur zu binden.  

Eine fest verankerte Feedback-Kultur ermutigt Mitarbeitende, ihre Meinung offen zu sagen. Das fördert den freien Fluss von Informationen und die offene Kommunikation im Team.

Schulungen für Führungskräfte & Mitarbeitende anbieten

Das Bewusstsein für den Proximity Bias ist meist gar nicht gegeben. Schließlich sollen Mitarbeitende eben nicht bewusst ausgeschlossen werden. Damit dieses Gefühl bei der Belegschaft nicht entsteht, sollten Führungskräfte und Mitarbeitende gleichermaßen geschult werden. Zentrales Organisations- und Kommunikationsorgan stellen beim hybriden Arbeiten Chatprogramme wie Microsoft Teams dar.  

Hybride Meetings zum Beispiel sollten immer angeboten werden, um alle Mitarbeitenden unabhängig von ihrer Arbeitsort miteinzubeziehen. Klare Rollenverteilungen, eine angepasste Gestik und eine Vor- und Nachbereitung helfen dabei, alle Teilnehmenden abzuholen. Mitarbeitende sollten ermutigt werden Präsenz zu zeigen – auch online. Eine hybride Unternehmenskultur sollte daher beinhalten, die Kamera bei Videokonferenzen einzuschalten. So werden Teilnehmende gesehen, können sich bemerkbar machen und kommen zu Wort.  

Hybride Unternehmenskultur fördern

Aber auch die Unternehmenskultur muss zur Überwindung des Proximity Bias aktiv gefördert werden. Um den Zusammenhalt im Team zu stärken, sind Teamevents und Teambuildings essenziell. Hybride Events wie ein Pub Quiz oder das klassische Feierabendbier vor Ort helfen dabei, den Teamgeist zu stärken.  

Wichtig ist es jedoch, alle Mitarbeitenden abzuholen, egal, wo sie sich befinden. Denn eine Unternehmenskultur muss nicht zwingend an einen physischen Ort gebunden sein. Informelle Treffen wie Coffee-Chats dienen als nützliche Pausen, um sich gegenseitig kennenzulernen und Verbindungen aufzubauen.  

 

Vertrauens- statt Präsenzkultur einführen

Mit dem hybriden Arbeitsmodell vollzieht sich auch ein Kulturwandel innerhalb der Unternehmen. Denn die klassische Präsenzkultur wurde durch eine Vertrauenskultur ersetzt. Unternehmen und Führungskräfte müssen darauf vertrauen, dass ihre Mitarbeitenden im Homeoffice ebenso produktiv sind.  

Eine Unternehmenspolitik, die verpflichtende Präsenztage vorsieht, sind meist eher kontraproduktiv. Die neue Unternehmenskultur sollte vielmehr von Vertrauen in die Mitarbeitenden geprägt sein und die Leistung nicht an der Anzahl der Bürotage festgemacht werden.  

Das bedeutet für Mitarbeitende aber auch mehr Eigenverantwortung zu tragen und andersherum für Führungskräfte Verantwortung abzugeben. Nicht jede Entscheidung im Unternehmen braucht die Zustimmung der Teamleiter:innen. Vielmehr sollte Mitarbeitenden mehr zugetraut und Verantwortung übertragen werden - unabhängig davon, wo sie arbeiten. Denn auch das hilft dabei, den Proximity Bias zu minimieren.  

Erhöhe mit Seatti die Teamdynamik & Kollaboration

Damit der Proximity Bias in der Welt von Hybrid Work nicht zustande kommt, ist eine Teamdynamik besonders wichtig. Mit Seatti kannst du nicht nur die Arbeitsplatzbuchung im Unternehmen einführen, sondern auch die persönliche Kollaboration fördern. Unsere integrierte Standortübersicht zeigt allen Mitarbeitenden, wer plant ins Büro zu kommen. So können sich Mitarbeitende untereinander abstimmen und mehr Zeit gemeinsam im Büro verbringen.

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Maximilian
Für mich persönlich funktioniert hybrides Arbeiten! Daher möchte ich für euch organisatorische & kulturelle Herausforderungen lösungsorientiert aufbereiten.

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